Leben zwischen Alltag und der Angst vor Entdeckung

Wenn von ‚migrantischen Communities’ die Rede ist, dann tauchen oft Vorstellungen homogener Gruppen auf. Dieser Rundgang widmet sich der Vielschichtigkeit von Identität sowie der Zuordnung und Abgrenzung von Merkmalen, die diese Identitäten erzeugen und verstetigen. Das oft als ‚sehr bunt’ beschriebene St. Georg-Mitte eignet sich als sozialer Raum, um sich über eigene Bilder, deren Entstehung und deren mögliche Wirkungen im Alltag bewusst zu werden.
Der ‚Orient’ oder auch der Islam als Projektionsfläche von ‚Andersartigkeit’ wird bei der Begehung des sozialen Raums St. Georg-Mitte ebenso analysiert, wie ‚Schwarz sein’ als Lebensrealität in Hamburg. Themen um Rassismus, Integration und Alltagsdiskriminierung werden im Rundgang besprochen. Geschäfte, die von Migrant*innen geführt werden und Geschäfte, die besonders von Migrant*innen genutzt werden verdeutlichen in diesem Zusammenhang Einschränkungen und Erwerbsmöglichkeiten. Die zahlreichen Moscheen vor Ort reflektieren zudem den Umgang der Stadtgesellschaft in Bezug auf die Sichtbarkeit religiöser Gebäude. Der Rundgang führt ausgehend vom Hotel Graf Moltke durch das Viertel und endet auf dem Steindamm.
Zusatzangebot für Gruppen:
In enger Zusammenarbeit mit unserem Partner, dem islamischen Zentrum Al-Nour, gibt es die Möglichkeit die Moschee zu besichtigen. Untergebracht seit über 10 Jahren in einer Tiefgarage(!) im Stadtteil St.Georg bietet die Stunde Raum für Informationen und Diskussionen rund um die Rolle des Islam in der deutschen Migrationsgesellschaft. Neben einer allgemeinen Einführung in den Islam können in einer offenen Diskussion alle aktuellen Themen des interreligiösen Dialogs, des Zusammenlebens in Städten und der Alltagsgestaltung mit den Islamgelehrten der Moschee diskutiert werden.
Dieses Angebot gibt es speziell nur für Gruppen und findet nicht im Rahmen des regulären Rundgangs statt.